Außerdem kamen 20 Prozent der Proben ungekühlt an. Ein Sechstel der Milchportionen wies eine hohe Anzahl von Bakterien auf, die wahrscheinlich wegen mangelnder Hygiene bei der Abfüllung in die Milch kamen. Drei Proben waren sogar mit Salmonellen verseucht.
Spuren von Fäkalien wurden in einigen Fläschchen ebenfalls gefunden. Dabei steht in den USA eine zweite Alternative für Mütter, die vorübergehend nicht selber stillen können, zur Verfügung. So gibt es für diese Frauen in den USA Milchbanken an Krankenhäusern.
Gekaufte Muttermilch: Auch in Deutschland ist Vorsicht geboten
Sarah Keim, die Erstautorin der Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Pediatrics" veröffentlich wurde, warnt ausdrücklich vor dem Kauf von Muttermilch im Internet: „Die Empfänger können nicht mit Sicherheit sagen, was mit der Milch gemacht wurde, ob sie schädliche Medikamente enthält, oder ob die Auskünfte, die der Verkäufer über seinen Gesundheitszustand gibt, wahr sind.“Auch in Deutschland findet man immer mehr Internetseiten, die abgepumpte Milch vertreiben. Experten empfehlen allerdings, diese Angebote nicht zu nutzen.
"Ich würde mein Kind nicht mit ungeprüfter Milch einer Fremden füttern. Die Milch der eigenen Mutter ist immer die beste", meint Corinna Gebauer, ärztliche Leiterin der größten deutschen Milchbank am Universitätsklinikum Leipzig.
Wem es nicht möglich ist, zu stillen, kann auch Milchbanken in Deutschland nutzen. Dort werden alle Spenderinnen eingehend untersucht und die Milch wird auf Keime getestet, umgehend schockgefroren oder pasteurisiert, um alle Erreger abzutöten.