In La Rochelle in Frankreich „ersprang“ sich Gary 2011 den Weltcup-Titel bei fast schon lebensgefährlichen Witterungsbedingungen. Der Wind blies den Teilnehmern mit teils 60 km/h um die Ohren, während sie sich dreimal von einer Burgmauer aus gut 27 Meter in das gerade einmal 14 Grad kalte Wasser stürzten. „Es ist ein Wunder, dass alle heil unten angekommen sind“, lautete Garys Resümee. Wir haben bei den scheinbar furchtlosen 27-Jährigen nachgefragt, wie es das denn so ist mit der Angst…
GesünderNet: Was war Deine kurioseste Verletzung?
Gary Hunt: Ich brach mir einmal das Bein beim Skifahren. Ich verlor einen Ski und raste den Berg auf einem Bein hinab… Es muss ziemlich lustig ausgesehen haben, was ich aber in dem Moment gar nicht so empfand.
GesünderNet: Wieviele und welche Verletzungen hast Du überhaupt schon gehabt?
Gary Hunt: Sechs Monate nachdem ich mein Bein endlich aus dem Gips hatte, brach ich es mir wieder beim Trampolinspringen. Also zwei Verletzungen bisher.
GesünderNet: Dein seltsamster Krankenhausaufenthalt?
Gary Hunt: Zum Glück waren alle Aufenthalte bisher eher Standard.
GesünderNet: Schon mal alternative Heilmethoden ausprobiert? Welche und wie haben sie gewirkt?
Gary Hunt: Ich habe eine Zeit lang Akupunktur ausprobiert. Aber es hat nicht besonders geholfen, weswegen ich es wieder sein ließ.
GesünderNet: Der beste Heilungsprozess, den Du an Dir erlebt hast…
Gary Hunt: Mein Bein heilte nach dem zweiten Bruch sehr schnell. Wahrscheinlich auch weil ich dieses Mal sehr gründlich mit der Physiotherapie war aus Angst, es mir noch einmal zu brechen.
GesünderNet: Wie hilfst Du Dir bei Nervosität und in heiklen Situationen?
Gary Hunt: Vor den Wettkämpfen jongliere ich immer. Das hilft abzuschalten und den Druck loszuwerden. In gefährlichen Situationen versuche ich nicht in Panik zu geraten. Aber ich weiß, dass es leichter gesagt, als getan ist.
GesünderNet: Was glaubst Du hat Dir Dein Sport an körperliche und seelische Fähigkeiten gebracht?
Gary Hunt: Ich würde sagen, dass ich mich in allen Sportarten gut zurechtfinden kann, ist eine besondere Fähigkeit. Ich habe über die Jahre als Turm- und Klippenspringer ein Gefühl für Koordination bekommen, die ja in vielen Disziplinen abverlangt wird.
GesünderNet: Die extremste Lage, in die Dich dein Sport bisher geführt hat?
Gary Hunt: Ich bin einmal aus einem Hubschrauber gesprungen. Da hing ich dann an der einen Seite davon am Seil, während der Propeller über mir einen tornadoartigen Wind machte. Das war eine sehr angsteinflößende Situation für mich.
GesünderNet: Triffst besondere gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen bevor Du losziehst?
Gary Hunt: Meine wichtigste Vorbereitung ist das Stretching. Man kann seine Erholungsphase drastisch verbessern, wenn man sich vorher richtig aufgewärmt hat.
GesünderNet: Wo siehst Du den größten körperlichen Verschleiß in Bezug auf Deinen Sport?
Gary Hunt: Die Eintauchphase nach einem hohen Sprung ist auf jeden Fall die größte physische Belastung für uns Klippenspringer. Das geht vor allem auf die Knie und den Rücken.
GesünderNet: Hast Du einen besonderen Gesundheitstipp für Deine Sportkollegen?
Gary Hunt: Alles in Maßen!