Wie kommt es zum vermehrten Muskelabbau
Die möglichen Ursachen für einen verstärkten Muskelabbau können vielfältig sein. Fettleibigkeit und eine ungesunde Ernährung tragen ebenso dazu bei, wie ein bewegungsarmer Lebensstil. Doch die gute Nachricht lautet: Muskeln können Sie in jedem Alter aufbauen, auch wenn es natürlich bei älteren Menschen länger dauert. Gepaart mit einer gesunden und den Muskelaufbau unterstützenden Ernährung, die sie aber auf jeden Fall mit Ihrem Arzt abstimmen sollten, können Sie selbst mit einfachen Übungen den Muskelabbau zumindest verlangsamen.Wie man Sarkopenie erkennen kann
Sollten Sie bei sich oder einem Angehörigen das Gefühl haben, dass sie oder er betroffen sein könnte, geben ein paar einfache Tests erste Hinweise. Typisch für eine beginnende Sarkopenie ist so zum Beispiel eine deutlich verlangsamte Ganggeschwindigkeit. Liegt sie deutlich unter einem Meter pro Sekunde, ist dies ein erstes Warnzeichen. Die Muskelkraft kann man außerdem gut „per Handschlag“ messen, denn die Kraft der Hand erlaubt Rückschlüsse auf die Kraft der übrigen Skelettmuskulatur. Ein „schlaffer“ Handschlag wäre also ein weiterer Hinweis.Als inzwischen standardisierter Test eignet sich der CST – der Chair-Stand-Test. Dabei wird gemessen, wie lange jemand braucht, um zehnmal ohne Hilfe der Arme vom Stuhl sitzend aufzustehen und sich wieder zu setzen. Dafür sollte man nicht länger als 30 Sekunden benötigen.
Studie zeigt: Sportliche Menschen deutlich seltener betroffen
Vor einigen Jahren hat eine Studie der Charité Berlin bereits gezeigt, dass Männer ihr Sarkopenie-Risiko im Alter halbieren, wenn sie ihr Leben lang aktiv Sport getrieben haben. Damit ein übermäßiger Muskelschwund gar nicht erst aufkommt, lautet also das beste Rezept: Bleiben Sie in Bewegung. Je nach Alter kann ein gezieltes Training oder eine Physiotherapie die körperliche Fitness zusätzlich aufbauen und Ihre Kraft stärken. Und eines ist auf jeden Fall sicher: Je früher Sie mit dem Training beginnen, desto besser beugen Sie nicht nur einer Sarkopenie vor. Regelmäßiger Sport und Bewegung reduzieren auch das Risiko vieler anderer Erkrankungen und tragen zu einem Plus an Lebensqualität bei.Zur Person
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.