Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist niemals leicht. Ihn aber aufgrund eines Krebsleidens vor sich hinsiechen zu sehen, ist ein schierer Kraftakt zwischen Ohnmacht und Starksein. Kluun (bürgerlicher Name Raymond van de Klundert), der Autor des Werkes „Mitten ins Gesicht“ (2005), hat diese tragische Situation am eigenen Leib erfahren. Er begleitete seine krebskranke Frau bis zum Tod und verarbeitete seine Erlebnisse in seinem Buch.
Inhalt
In der Geschichte von Kluun geht es um eine junge Familie. Das Paar Stijn und Carmen, beide Anfang 30, kann es scheinbar nicht besser haben. Sie sind beruflich erfolgreich, haben einen großen Freundeskreis und sind mit „der Liebe ihres Lebens“ verheiratet. Doch ihr Leben hat auch Seiten, die nicht in diese heile Welt hineinpassen. Stijn, der Ehemann, geht seiner Carmen immer wieder fremd. Carmen toleriert die Seitensprünge, weil sie über Zweifel, die ihre Liebe betreffen, erhaben ist.
Als die junge Frau an Brustkrebs erkrankt und die Heilungschancen schlecht stehen, hält Stijn zu ihr. Er begleitet sie zu den Arztbesuchen, pflegt sie und gibt ihr so viel Halt und Zuversicht, wie er nur kann. Doch eines kann er nicht lassen – das Fremdgehen. Auch als seine totkranke Frau ihn darum bittet, erfüllt er ihre Bitte nicht.
Im Buch geht es auch um die Frage der Sterbehilfe, die seit einigen Jahren rechtliche, ethische und soziale Diskussionen aufwirft. Die Geschichte stößt dazu an, sich mit der Sinnhaftigkeit von Sterbehilfe auseinander zu setzen und zu überlgen, ob sie eine Möglichkeit für Kranke und ihre Familien darstellt.
Die Buchvorlage „Mitten ins Gesicht“ (Filmtitel: Love Life, Liebe trifft Leben) wurde nun, sechs Jahre später, vom niederländischen Regisseur Reinout Oerlemans verfilmt und wird ab dem 29.09.2011 in den deutschen Kinos zu sehen sein.
Unser erster Eindruck aus einigen Filmausschnitten
Menschlichkeit, Liebe und moralische Forderungen werden in Love Life immer wieder gegeneinander aufgewogen und verlieren sich in einer Tragödie, in der es einfach kein Richtig oder Falsch gibt. Besonders weil die Geschichte aus der Perpektive des Stijn erzählt wird, neigt man dazu mit anderen Maßstäben in die Situation hineinzugehen. Sollte man Verständnis für diesen Egoismus haben, den der Ehemann an den Tag legt? Versuchen nach rechtfertigenden Gründe für sein Verhalten zu suchen? Oder gilt es ihn gänzlich zu verurteilen?
Als Medienpartner des Films „Love Life“ wollen wir Euch im Übrigen auch auf das Gewinnspiel hinweisen, dass zum Filmstart beginnt: