Damit eine Unterscheidung möglich war, haben die Forscher leibliche und adoptierte Kinder mit deren Eltern verglichen. Dabei fanden sie heraus, dass bei adoptierten Kindern die Wahrscheinlichkeit zum Übergewicht um 21 Prozent höher liegt, wenn ihre Adoptiveltern beide übergewichtig sind, als wenn sie es nicht sind. Bei leiblichen Kindern lag die Zahl lediglich sechs Prozentpunkte höher. Für die Forscher war dies ein Beleg für den relativ kleinen Einfluss der Genetik.
Die Sache kehrt sich aber um, wenn Fettleibigkeit betrachtet. Hier hat die Studie gezeigt, dass sie stärker durch die Gene als durch die Lebensweise beeinflusst wird.
„Die gute Nachricht unserer Studie ist, dass wir gegen die Gewichtsprobleme von Kindern etwas tun können“, betont Mireia Jofre-Bonet, Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der City University London. „Auf Schulen und Kinder selbst ausgerichtete Initiativen sind zwar löblich, aber unsere Ergebnisse suggerieren, dass es wichtiger ist, die Eltern darin zu bestärken, durch gesündere Ernährung und sportliche Aktivitäten zu besseren Vorbildern zu werden.”
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- 26. Mai 2015
- Redaktion
Übergewicht bei Kindern ist eher kulturell als erblich bedingt
Die City University und die London School of Economics (LSE) in London haben in einer gemeinsamen Studie untersucht, ob Übergewicht eher durch kulturelle Prägung oder Vererbung hervorgerufen wird. Das Ergebnis: Die Genetik trägt weniger Schuld.