Diabetes: So messen Sie Ihren Blutzucker Tesa Robbins auf Pixabay
Blutzuckermessung – behalten Sie Ihre Gesundheit im Blick

Diabetes: So messen Sie Ihren Blutzucker

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Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, wird in zwei Haupttypen unterschieden: Typ 1- und Typ 2-Diabetes. Etwa sieben Prozent aller Deutschen zwischen 18 und 79 Jahren hat Diabetes, 90 bis 95 Prozent davon den Typ 2, einer Kombination aus genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren. Die regelmäßige Blutzuckermessung ist ein unverzichtbares Werkzeug, um bei Diabetes den Blutzucker unter Kontrolle zu halten und mögliche Schwankungen rechtzeitig zu erkennen. Mit moderner Technik und etwas Routine wird das Messen des Blutzuckers aber zu einem selbstverständlichen und einfach zu handhabenden Bestandteil des täglichen Lebens.

Regelmäßig Blutzucker messen ist wichtig bei Diabetes

Der Blutzuckerwert zeigt, wie gut der Körper Zucker aus der Nahrung aufnehmen kann. Optimal ist ein Blutzuckerwert zwischen 70 und 140 mg/dl. Im Umgang mit Diabetes ist die Kontrolle des Blutzuckers oder besser der Blutglukose, besonders wichtig, denn zu hohe Werte können langfristig zu schweren Komplikationen wie Schäden an den Blutgefäßen, den Nerven, den Augen oder den Nieren führen. Auch akute, lebensbedrohliche Zustände können auftreten.

Vor allem der Blutzucker am Morgen liefert wertvolle Informationen über den Stoffwechsel. Er gibt Aufschluss darüber, wie der Körper die Nacht ohne Nahrungszufuhr bewältigt hat. Der morgendliche Blutzucker, der auch Nüchternblutzucker genannt wird, wird direkt nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück gemessen.

Blutzucker messen wird immer leichter

Moderne Technologien machen die Blutzuckermessung immer einfacher. Heutige Geräte wie kontinuierliche Glukoseüberwachungssysteme (CGM) ermöglichen eine Messung ohne Piks in den Finger, schmerzfrei, schnell und präzise. Sie bieten dabei eine lückenlose Kontrolle. Der Wert wird über das Unterhautfettgewebe ermittelt.

Anleitung: So messen Sie Blutzucker mit der klassischen Methode

Die klassische Art, Blutzucker zu messen, ist über ein sogenanntes Glukometer, ein Gerät, das mit Blutzuckermessstreifen arbeitet. Dabei wird mit einer speziellen Nadel ein Tropfen Blut, meist aus der Fingerkuppe, entnommen und auf einen Teststreifen aufgebracht, der im Messgerät eingelegt ist. Innerhalb weniger Sekunden zeigt das Gerät den Blutzuckerwert in Milligramm pro Deziliter oder Millimol pro Liter an.

Bei der Blutzuckermessung am Finger müssen Sie sehr genau und hygienisch vorgehen, da sonst das Risiko von Messfehlern besteht. Schon kleinste Essensreste am Finger können das Ergebnis verfälschen und viel zu hohe Werte bedeuten. Die Hände sollten daher vor der Messung immer gewaschen und gut abgetrocknet werden. Denn feuchte Haut wiederum kann das Blut verdünnen und das Ergebnis mit zu niedrigen Werten verfälschen.

Diese Vorteile haben moderne Methoden bei der Blutzuckermessung

Moderne Methoden, die den Gewebezucker im Unterhautfettgewebe dauerhaft messen, arbeiten mit Bluetooth und digitaler Übertragung. Die digitale Unterstützung mit integrierter Warnfunktion erleichtert Diabetikern die täglichen Blutzuckermessungen und erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern trägt auch langfristig zu einer besseren Lebensqualität bei. Es gibt Systeme, die die Werte immer übertragen und solche, die nur auf Abfrage reagieren (Flash Glucose Monitoring). Die Messwerte lassen sich über einen längeren Zeitraum auswerten und bieten den Nutzern einen Überblick über den Verlauf der Messwerte und eventuelle Schwankungen. Die Übernahme der Kosten für ein solches Gerät kann bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragt werden. Diese entscheidet dann individuell. Bei der privaten Krankenversicherung hängt die Übernahme vom Versicherungsvertrag ab.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Zucker zu messen?

Der beste Zeitpunkt für die Blutzuckermessung ist abhängig von der individuellen Situation. Es ist ganz normal, dass der Blutglukosespiegel im Laufe des Tages schwankt. Das hängt unter anderem davon ab, ob und welche Art der Nahrung aufgenommen wurde, ob körperliche Betätigung stattgefunden hat oder ob die Hormone oder Stress das System durcheinanderbringen. Mit einem kontinuierlichen Glukosemonitoring lassen sich die Werte immer gut verfolgen. Ist aber bei der Blutzuckermessung am Finger der Zeitpunkt falsch gewählt, dann kann das zu einem verzerrten Bild führen. Es gibt daher Momente, an denen auf jeden Fall Blutzucker gemessen werden sollte. Dazu gehören neben der morgendlichen Blutzuckermessung der Ausgangswert vor Mahlzeiten sowie der Wert etwa zwei Stunden danach, die Messung vor körperlichen Aktivitäten oder längeren Autofahrten, um eine Unterzuckerung zu vermeiden, sowie vor dem Schlafengehen.

Die Blutzuckermessung ist ein zentraler Bestandteil im Alltag von Menschen mit Diabetes. Moderne Technologien machen den Prozess zunehmend einfacher, schneller und komfortabler.



Quellen:

„Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2“. BMG, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html. Zugegriffen 8. Dezember 2024.
„Blutzucker messen: Normwerte, Anleitung und Tipps“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/blutzucker-messen.html. Zugegriffen 8. Dezember 2024.
„Diabetes und seine Folgen“. Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/krankheit-und-behandlungen/erkrankungen/behandlungen-und-medizin/diabetes/diabetes-und-seine-folgen-2013498?tkcm=ab. Zugegriffen 8. Dezember 2024.
„CGM-Systeme (Blutzucker-Sensor am Arm)“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/kontinuierliche-gewebezuckermessung.html. Zugegriffen 8. Dezember 2024.

 
 

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