Abnehmen senkt Brustkrebsrisiko gettyimages -- Der Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und Übergewicht
Gesund mit Diehm

Abnehmen senkt Brustkrebsrisiko

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Übergewicht wurde schon häufig als eine der Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs diskutiert. Eine Studie zeigt: Insbesondere im Alter steigt das Risiko signifikant an. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Brustkrebs oder Mammakarzinom – wie wir Mediziner es nennen – ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Rund 70.000 neue Diagnosen werden Jahr für Jahr allein bei uns in Deutschland gestellt. Fast 18.000 Frauen sterben jährlich daran. Dank Vorsorge steigt zwar die Zahl der Neuerkrankungen jährlich an, gleichzeitig sinken jedoch die Sterbefälle. Denn Brustkrebs ist heute erfolgreich behandelbar – mit gezielten und oft wenig belastenden Methoden. Dennoch erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.

Brustkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Wie bei vielen anderen Krebsarten lässt sich auch bei Brustkrebs eine eigentliche Ursache nicht feststellen. Man weiß jedoch, dass eine Reihe von Risikofaktoren Brustkrebs begünstigen. So ist bekannt, dass verschiedene hormonelle Faktoren das Brustkrebsrisiko begünstigen. Frauen, die keine Kinder haben, erkranken häufiger. Und generell gelten auch die bei anderen Krebsarten als Auslöser identifizierten Risikofaktoren falsche Ernährung, Rauchen und Alkohol.

Zwei Faktoren haben ich bisher noch nicht genannt: Zum einen das Alter. Denn das Brustkrebs-Risiko steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. So erkrankt zwischen 35 und 45 Jahren im Schnitt nur 1 von 110 Frauen. In den nächsten 10 Jahren (45-55) ist es eine von knapp 50 Frauen. Zwischen 55 und 65 ist es bereits eine von rund 30 Frauen und zwischen 65 und 75 sogar noch etwas mehr. Danach nimmt das Risiko dann wieder leicht ab. Der zweite Risikofaktor lautet: Übergewicht. Das hängt wieder mit den Hormonen zusammen, denn in Fettgewebe werden Hormone produziert.

Studie zeigt: Abnehmen nach der Menopause hilft

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Studie verweisen, die Wissenschaftler am kalifornischen City of Hope Krebszentrum durchgeführt haben. Das Team analysierte die Daten von mehr als 60.000 Frauen. Bei keiner der Studienteilnehmerinnen lag eine frühere Brustkrebserkrankung vor. Die Mammographien zeigten keine Auffälligkeiten. Gewicht, Größe und Body-Mass-Index (BMI) der Frauen wurden zu Beginn der Studie und drei Jahre später beurteilt.

Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von über zehn Jahren wurde bei mehr als 3.000 Frauen ein invasiver Brustkrebs diagnostiziert. Auffällig: Frauen, die nur rund fünf Prozent ihres Körpergewichts abgenommen hatten, verfügten über ein um zwölf Prozent geringeres Risiko als Frauen mit einem stabilen Gewicht ohne Veränderungen des BMI.

Die Studienautoren kamen darum zu dem Schluss, dass selbst eine moderate, relativ kurzfristige Gewichtsreduktion mit einer statistisch signifikanten Verringerung des Brustkrebsrisikos bei Frauen nach der Menopause einhergeht.

Darum von meiner Seite zwei Ratschläge: 1. Achten Sie auf Ihr Gewicht, ernähren Sie sich gesund und bewegen Sie sich regelmäßig. Das senkt nicht nur Ihr Brustkrebsrisiko, sondern auch das Risiko für sehr viele andere Erkrankungen. Und 2. Nutzen Sie die in Deutschland angebotenen Möglichkeiten zum Mammografie-Screening.

Jede Frau ab 50 Jahren bis zum Alter von 69 Jahren hat Anspruch darauf, sich im Rahmen des Mammografie-Screenings alle zwei Jahre untersuchen zu lassen. Dieses Früherkennungsprogramm wurde bereits im Jahr 2005 ins Leben gerufen.

Zur Person

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

 

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