Interview zur Hautkrebs-App Skinvison
Gesuendernet.de: Herr Dr. Fatemi, worin sehen Sie die Vorteile der Hautkrebs-App?Dr. Fatemi: Skinvision eröffnet die Möglichkeit, für das Thema Hautkrebs zu sensibilisieren. Durch die Selbstdiagnose kontrollieren Patienten ihre Haut eventuell häufiger auf Auffälligkeiten und sich verändernde Muttermale und treten früher als sonst mit einem Arzt in Kontakt.
Gesuendernet.de: Bringt die App auch Nachteile mit sich?
Dr. Fatemi: Ich würde eher von Gefahren sprechen. Die größte Gefahr besteht sicherlich darin, dass sich die Nutzer zu sehr auf die App verlassen und sich bei einem falsch negativen Befund zu früh in Sicherheit wiegen und deshalb gar nicht oder zu spät einen Arzt aufsuchen. Die App ist kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose.
Gesuendernet.de: Wie sicher ist die Diagnose, die einem die App zur Verfügung stellt?
Dr. Fatemi: Jedem Nutzer sollte bewusst sein, dass Skinvision kein sicheres und eindeutiges Ergebnis liefert, sondern lediglich eine Einschätzung vornimmt und daraufhin eine Empfehlung ausspricht. Eine hundertprozentige Diagnose kann nur von einem Dermatologen ausgesprochen werden.
Gesuendernet.de: Ist es dann nicht grundsätzlich ein Risiko, die App zu benutzen?
Dr. Fatemi: In Einzelfällen schon, denn die App schärft zwar den Blick für eigene Hautveränderungen, nur ein Experte kann aber anschließend Analysen durchführen und beurteilen, ob etwas unternommen werden muss. Hautkrebs-gefährdete Personen sollten sich deshalb gleich an einen Dermatologen wenden.
Gesuendernet.de: Wann muss ich zum Hautarzt?
Dr. Fatemi: Weist die App auf ein erhöhtes Hautkrebsrisiko hin, sollte in jedem Fall schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Darüber hinaus ist die professionelle Hautkrebsvorsorge durch einen Experten mindestens einmal im Jahr ratsam, trotz Nutzung der App.
Wer die App testen möchte, kann das für 4,99 Euro monatlich tun. Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen.