Jeden Tag müssen etwa 300.000 Menschen in Deutschland wegen Migräne das Bett hüten. Das sagt Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel der Giessener Allgemeine Zeitung. Dass die Betroffenen seltener unter Attacken leiden, wenn sie regelmäßig Sport treiben, haben zwei Studien von Medizinern und Psychologen um Dr. Stephanie Darabaneanu und Dr. Claudia H. Overath vom Universitätsklinikum Kiel ergeben. Drei leichte Einheiten pro Woche sollen den Wissenschaftlern zufolge ausreichen, um die Anzahl der Attacken um 20 bis 45 Prozent zu senken.
Die Forscher gehen davon aus, dass die Häufigkeit der Migräneattacken reduziert wird, da Ausdauertraining ähnlich wie ein Entspannungstraining wirkt. Sprich: Das Stresslevel wird gesenkt, indem Stresshormone abgebaut werden. Mit den beiden Kieler Studien wurde das 2012 nachgewiesen.
Für die erste Untersuchung wurden Migränepatienten die kein Sport treiben in zwei Gruppen eingeteilt. Eine absolvierte in den folgenden zehn Wochen drei leichte Laufeinheiten mit Gehpausen, die andere trieb keinen Sport. Während dieses Zeitraums führten beide Gruppen ein Kopfschmerztagebuch. Das Ergebnis: Die Migräneattacken der Sportler reduzierten sich um 45 Prozent.
Die Folgestudie sollte Klarheit bringen, ob auch die Intensität der Einheiten Einfluss auf die Anzahl der Migräneattacken hat. Das Prozedere war ähnlich. Zwei Gruppen, zehn Wochen Dauer. Die erste Gruppe ging wöchentlich drei Mal joggen, die andere drei Mal walken. Bei beiden Gruppen ging die Anzahl der Migräneattacken um 20 Prozent zurück. Die Intensität ist folglich nicht die entscheidende Variable. Vielmehr geht es darum, überhaupt sportlich aktiv zu sein.
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Migräneanfälle sind nicht selten. 27 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer leiden unter Migräne. Sport kann helfen, die Häufigkeit der Migräneattacken zu verringern.