Es juckt, es kratzt, es nässt. Zwischen den Zehen ist eine rötliche Stelle, die einen fast in den Wahnsinn treibt. Teilweise schuppt die Stelle, es bilden sich Bläschen oder es löst sich sogar die Haut ab. Schuld ist Fußpilz, der besonders gerne Sportler befällt. Aus nachvollziehbaren Gründen.
Man spricht nicht gerne über den Fußpilz, obwohl wahrscheinlich jeder von uns schon einmal in den zweifelhaften Genuss gekommen ist. „Wahrscheinlich hat jeder Vierte in Deutschland einen Fuß- oder Nagelpilz“, sagt Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt. „Besonders Sportler sind häufig betroffen.“ Dafür gibt es gute Gründe. Mit mangelnder Hygiene hat das zumindest bei den meisten aber nichts zu tun.
Fußpilz – woher er kommt
„Der Fußpilz liebt ein feucht-warmes Milieu“, erklärt der Bremer Hautarzt. „Davon gibt es bei Sportlern mehr als genug.“ Durch Schweiß und die gesteigerte Körperwärme entsteht im Sportschuh genau dieses Klima. Der ideale Nährboden für jeden Dermatophyten, wie der Fußpilz medizinisch heißt.
Auch beim Duschen infiziert man sich leicht. Zum einen ist auch hier wieder das Pilz-Klima vorhanden, zum anderen überträgt sich der Fußpilz leicht über den feuchtwarmen Untergrund. Darum tragen fast alle Sportler unter Gemeinschaftsduschen auch Badelatschen. Doch laut Dr. Degenhardt bringt das nicht viel: „Man schützt sich zwar gegen den Pilz am Boden, aber das Wasser treibt die Pilze auch an den Fuß heran. Insofern ist es kein wirklicher Schutz gegen den Pilz.“
Grundsätzlich lauert an jedem feuchtwarmen oder viel besuchten Ort der Fußpilz. Nicht nur in der Gemeinschaftsdusche und im Schwimmbad, auch im Hotelzimmer und in der Sauna kann man sich infizieren, wenn man barfuß oder nur mit Badeschlappen unterwegs ist. Denn tritt man in infizierte mikroskopisch kleine Hautschuppen, reicht das oft für eine Infektion. Neben Sportlern neigen häufig Allergiker oder Menschen mit einer Neigung zum Schweißfuß zum Fußpilz.
Er wächst und gedeiht…
„Der Pilz tritt zuerst im Zwischenraum zwischen den Zehen auf“, erklärt Dr. Degenhardt. „Denn dort herrscht genau das richtige Klima für den Pilz. Es beginnt mit einem Jucken und Kribbeln, in einem fortgeschrittenen Stadium treten Rötungen auf und kleine Risse entstehen. Außerdem kann der Pilz auch Fußsohle und Zehennägel befallen.“
Wenn sich die Fußnägel verdicken und sich gelblich verfärben, wird es höchste Zeit, einen Hautarzt aufzusuchen. Denn dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Fuß- zu einem Nagelpilz entwickelt hat. Dieser Pilz ist nicht nur hartnäckig, er streut auch Sporen, sodass trotz Behandlung immer wieder der Pilz zwischen den Zehen ausbricht.
Ihr solltet übrigens auch vermeiden, am Fußpilz zu kratzen, auch wenn es noch so sehr juckt. „Der Pilz kann sich an den Fingern festsetzen. Wenn man sich nicht die Hände wäscht und man sich später an anderen Stellen berührt, kann sich der Pilz auch an anderen Körperteilen festsetzen“, sagt Dr. Degenhardt. Auch hier sind feuchtwarme Gebiete häufig betroffen. Dazu gehören die Leisten, der Genitalbereich, die Achselhöhle und bei Frauen auch der Bereich unter den Brüsten.
Fußpilz im Keim ersticken
Besser, man bekämpft den Pilz bereits bei der Entstehung. Denn 100-prozentig verhindern kann man nicht, dass man sich einen Fußpilz holt. In jeder Apotheke gibt es Anti-Pilzmittel, die jede der drei verschiedenen Fußpilzarten bekämpft. Hat sich der Pilz schon weiter ausgebreitet oder hält er sich hartnäckig, lohnt sich auch ein Besuch beim Hautarzt. Es gibt sogar moderne Mittel, bei denen eine einmalige Behandlung vom Fußpilz befreien soll. Doch bei diesen Mitteln rät Dr. Degenhardt zur Vorsicht: „Bei 60 bis 70 Prozent der Menschen helfen diese Einmal-Mittel. Doch es gibt keinen 100-prozentigen Erfolg. Besser, man geht mit einer etwas längeren Therapie auf Nummer sicher.“
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