Dazu haben die Forscher eine Gruppe Studenten eine Woche in ihrem täglichen Leben beobachtet. Um zu messen, wie viel Licht und in welcher Lichtintensität die Probanden in ihrem Alltag ausgesetzt sind, haben sie die einzelnen Personen mit speziellen Messgeräten ausgestattet. Zudem wurde die Aktivität der Teilnehmer registriert, um hinterher feststellen zu können, wann sie geschlafen haben. Nach der Woche wurde mit Hilfe des Melatonin-Spiegels die innere Uhr der Probanden bestimmt. Die Ausschüttung des „Schlafhormons“ Melatonin gilt als einer der Indikatoren, dass unser Körper sich auf die Nacht vorbereitet. Nachdem die Daten erfasst und ausgewertet waren, wurden die Studenten eine Woche zum Campen geschickt.
Die Studentengruppe war, wie die Auswertung der ersten Ergebnisse zeigte, zusammengesetzt aus „Nachteulen“ und anderen, eher am Tag aktiven. Als Lichtquelle dienten während des einwöchigen Camping-Trips lediglich die Sonne und ein Lagerfeuer, wenn es dunkel wurde. Kein Handy, keine Taschenlampe, kurz: keine elektronische Lichtquelle war erlaubt. Es wurden während und nach der Woche die gleichen Daten erfasst, wie zuvor bei der Beobachtung im Alltag.
Die Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass die Lichtintensität, der die Probanden ausgesetzt waren, während dem Campen viermal so hoch war wie zuvor (natürliches Licht ist intensiver als Kunstlicht). Außerdem schaltete der Körper bereits zwei Stunden früher in den „Schlafmodus“ als unter dem Einfluss elektronischen Lichts. Darüber hinaus glich sich die biologische Uhr der einzelnen Probanden an. Egal ob Nachteule oder Frühaufsteher, die Studienteilnehmer begannen gleich zu ticken. „Was wir herausgefunden haben ist, dass der natürliche Hell-Dunkel-Zyklus ein so starkes Signal an den Körper sendet, dass sich die Unterschiede [in Bezug auf die Schlafgewohnheiten] zwischen den Menschen dramatisch reduzieren.“Wer also seine innere Uhr neustarten und den eigenen Körper mal wieder natürlich erleben möchte, dem sei (mindestens) eine Woche ohne elektrisches Licht empfohlen. Und wo geht das besser als beim Campen und Entspannen in der freien Natur?