Die Nasenspülung soll dabei die mechanische Reinigung auf der Nasenschleimhaut ersetzen, wenn diese durch eine verstopfte Nase eingeschränkt ist – egal ob durch eine Erkältung oder durch eine Allergie verursacht. Denn normalerweise sorgt ein dünnflüssiger Schleim in Kombination mit den Flimmerhärchen der Nase dafür, dass Krankheitserreger oder Pollen aus der Nase abtransportiert werden. Bei einer verschleimten Nase ist dieser natürliche Sekretabfluss gestört.
Studien belegen die Wirksamkeit
Bereits vor einigen Jahren hat eine Studie in Prag an knapp 500 erkälteten Kindern gezeigt, dass diejenigen, die eine Nasenspülung verwendeten, schneller wieder gesund wurden. Auch sank die Gefahr einer erneuten Erkrankung signifikant.In einer Studie aus Kanada kommen die Ärzte auch für Erwachsene zu ähnlichen Ergebnissen. Sie fassen zusammen: „Die Spülung der Nasenhöhle mit einer wässrigen Salzlösung fordert die Selbstreinigungsfunktion der Nasenschleimhaut, indem es die Nasenhöhle befeuchtet und verkrustetes Material beseitigt. Die Methode ist sowohl für Erwachsene als auch Kinder sicher und hat keine dokumentierten ernsthaften Nebenwirkungen. Patienten, die mit Nasenspülung behandelt werden, sind weniger auf andere Medikamente angewiesen und suchen seltener den Arzt auf.“ Das Wasser bei der Nasenspülung sollte lauwarm sein.
Gerade für Allergiker können Nasenspülungen zudem eine ergänzende Maßnahme darstellen, um ihre Symptome erfolgreich in den Griff zu bekommen. Denn durch die Spülung werden auch Pollen – Verursacher der Symptome – aus der Nase entfernt.
Zu oft kann zu viel sein
Allerdings gilt auch bei Nasenspülungen, dass man sie nicht zu unbedarft oder regelmäßig vorbeugend anwenden sollte. Darauf haben unter anderem auch Ärzte aus den USA in eine Studie der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology hingewiesen. Sie hatten Patienten untersucht, die unter wiederkehrenden Entzündungen der Nasennebenhöhlen litten und täglich ihre Nase spülten. Als sie auf die Nasenspülung verzichteten, sank die Häufigkeit ihrer Erkrankung um 63 Prozent.Darum empfehle ich Ihnen insbesondere bei wiederkehrenden Entzündungen der Nasennebenhöhlen unbedingt, Ihren Arzt aufzusuchen. Nur er kann seriös die mögliche Ursache feststellen und entsprechend behandeln.
Nasenspülung – so geht´s richtig
Falls Sie jedoch unter einer akuten Erkältung oder akutem Heuschnupfen leiden, wird Ihnen die Nasenspülung sicherlich Erleichterung bringen.Darauf sollten Sie achten: Spülen Sie Ihre Nase mit einer Kochsalzlösung. Dazu reicht normales Speisesalz. Teure Spezialsalze sind definitiv nicht erforderlich.
Geben Sie einfach einen gestrichenen Teelöffel Salz (knapp 5 Gramm) in einen halben Liter Leitungswasser und lösen Sie das Salz auf. Achten Sie bitte darauf, nur saubere Gefäße zu verwenden.
Zur Spülung können Sie eine Nasendusche verwenden. Sie können die Lösung aber auch einfach in die hohle Hand geben und vorsichtig in ein Nasenloch einsaugen. Anschließend schnauben Sie die Lösung über dem Waschbecken wieder aus. Den Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen – fertig.
Übrigens: Nasenspülungen sollten nicht durchgeführt werden, wenn ein eitriger Infekt vorliegt. Ebenso nicht bei knöchernen Verletzungen der Nase oder bei akutem Nasenbluten.
Zur Person
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.