Kopfschmerzen sind von außen nicht sichtbar und wurden daher lange als Begleiterscheinung eines anderen Grundleidens gehalten. Heute schaut man genauer hin und unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen:
Primäre Kopfschmerzen
Primäre Kopfschmerzen sind eine eigenständige Krankheit und nicht Folge einer anderen Erkrankung. Zu den primären Kopfschmerzen zählen Migräne sowie Spannungs- und Clusterkopfschmerz. Da die Ursachen dieser Kopfschmerzarten immer individuell und daher nicht pauschal zu behandeln sind, ist es bei Menschen mit primären Kopfschmerzen das vorrangige Ziel, eine schnelle und anhaltende Schmerzlinderung zu erreichen.
Sekundäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen treten in Folge einer anderen Krankheit oder der Einnahme bestimmter Substanzen auf. Dazu gehören Kopfschmerzen, die als Begleiterscheinung z. B. einer Erkältung oder nach übermäßigem Alkoholkonsum auftreten. Außerdem gibt es den so genannten „Schmerzmittelkopfschmerz“, der bei Menschen auftritt, die Schmerzmittel über lange Zeit und zu häufig einnehmen.
Innerhalb dieser Unterteilung treten die primären Kopfschmerzen und hier insbesondere Spannungskopfschmerzen und Migräne am häufigsten auf.
Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen lassen sich als dumpfes Ziehen und Drücken im Stirnbereich und an den Schädelseiten beschreiben. Über die Hälfte aller Kopfweh-Geplagten (54 Prozent2 ) leidet unter dieser Form von Kopfschmerzen, am häufigsten Frauen3, die im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig betroffen sind. Als Ursache sehen Mediziner ein ganzes Bündel von Einflüssen, beispielsweise Stress, Ängste und andere Belastungen, die dem Organismus zusetzen und bestimmte Stoffwechselvorgänge im Gehirn verändern. Auch wenn die eigenen Eltern häufig von Kopfweh geplagt wurden, steigt das Risiko, anfällig für Kopfschmerzen zu sein.
Migräne
Abgeleitet aus dem altgriechischen Wort für „halber Kopf“, beschreibt der Name das Hauptmerkmal von Migräne – den anfallartigen, halbseitigen Kopfschmerz. Bei knapp 40 Prozent2 aller Kopfschmerzen handelt es sich um Migräne. Auch hier sind es vor allem Frauen, die leiden. Hormonell bedingt sind sie dreimal häufiger betroffen als Männer. Abschließend geklärt sind die Ursachen aber noch nicht. Fest steht nur: Eine erbliche Veranlagung führt dazu, dass das Nervensystem auf bestimmte Reize, so genannte Trigger, besonders empfindlich reagiert.
Tipps zur Selbsthilfe
1) Musik hören: Beim Hören von Musik wird das Gefühlszentrum im Gehirn angesprochen, in dem auch die Verarbeitung von Schmerzreizen und deren emotionale Bewertung erfolgen. Musikalische Reize können als komplexer Sinnesreiz das Bewusstsein derart ablenken, dass z.B. Stress und Hektik weniger wahrgenommen und verarbeitet werden. Zusätzlich kann Musik dämpfend auf die Schmerzverarbeitung und emotionale Bewertung einwirken und so auch Muskelverspannungen lösen. Das alles kann helfen, um Kopfschmerzen vorzubeugen und entgegenzuwirken.
2) Sanfte Massagen: Mit Pfefferminzöl die Schläfen, die Stirn und den Nackenbereich massieren, kann ebenfalls wohltuend wirken.
3) Kopfschmerz-Tagebuch: Um Kopfschmerzen auf den Grund zu gehen, kann es hilfreich sein, ein Tagebuch über das Auftreten und die Stärke der Kopfschmerzen zu führen. Hierdurch lässt sich z.B. besser nachverfolgen, ob ausreichend getrunken wurde oder ob die Kopfschmerzen im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln auftreten.
Wann zum Arzt?4
Halten Kopfschmerzen über mehrere Tage an oder kehren immer wieder, ist ein Besuch beim Arzt ratsam. Außerdem sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn Kopfschmerzen plötzlich und ungewohnt stark auftreten. Weitere Warnsignale sind Augenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, die mit Kopfschmerzen einhergehen.
Quellen:
[1] forum-schmerzen.de - Kopfschmerzen kennt fast jeder: http://www.forum-schmerz.de/schmerz-infos/kopfschmerzen.html
[2] Kopfschmerzen.de - Schmerzarten: http://www.kopfschmerzen.de/Schmerz/Schmerzarten
[3] charite.de - Kopfschmerzerkrankungen: http://www.charite.de/kopfschmerz/html/kopfschmerzerkrankungen.html
[4] onmeda.de - Kopfschmerzen: http://medikamente.onmeda.de/Anwendungsgebiet/Kopfschmerzen.html