Der aus dem Griechischen stammende Begriff „Asthma“ beschreibt zugleich das charakteristischste Symptom der Erkrankung. Denn Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit anfallsartig auftretenden Symptomen, die mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen verbunden ist. Typische Beschwerden sind Atemnot, pfeifende Atmung, Husten und ein Enge-Gefühl in der Brust. „Asthma ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die eine ärztliche Behandlung erfordert. Nur diese kann die Verschlimmerung hin zum schwer kontrollierbaren Verlauf verhindern. Immerhin sterben jährlich rund 6.000 Menschen in Deutschland an Asthma“, so Professor Brehler.
In rund 70 Prozent der Fälle entwickelt sich Asthma aus Allergien, die durch sogenannte Inhalationsallergene hervorgerufen werden. Das sind natürlich vorkommende Stoffe, die sich über die Luft verbreiten. Zu derartigen Allergenen gehören Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilzsporen. Zum Allergen werden sie durch eine individuelle Abwehrreaktion, die das fehlgeleitete Immunsystem gegen diese meist harmlosen Substanzen ausbildet. „Ist dieser Fall eingetreten, sprechen wir von einer Allergie. Die genaue Identifikation erkrankungsauslösender Allergene ist Voraussetzung für eine kausale Behandlung. Aber nur zehn Prozent der Patienten, die von einer Spezifischen Immuntherapie profitieren könnten, werden aktuell damit behandelt“, kritisiert Professor Brehler, der sich ehrenamtlich im Vorstand der Deutschen AllergieLiga e.V. engagiert.
Diese Institution will das Wissen um die Spezifische Immuntherapie bekannter und mehr Patienten zugänglich machen. Denn aktuell ist die Spezifische Immuntherapie, umgangssprachlich auch Hyposensibilisierung oder Allergie-Impfung genannt, die einzige Möglichkeit einer kausalen Behandlung. Ziel ist, das Immunsystem sukzessive an die Allergene zu gewöhnen. Hierfür erhalten die Patienten geringe Mengen der sie krankmachenden Substanzen über einen längeren Zeitraum in steigender Dosierung als Injektionen, Tabletten oder Tropfen. Ist die Höchstdosis erreicht, wird diese über einen längeren Zeitraum kontinuierlich verabreicht. Auf diese Weise soll das Immunsystem an die Allergene gewöhnt werden, die bisher zu den heftigen Abwehrreaktionen geführt haben.