Seit Anfang des Jahres gibt es in Deutschland die UV-Schutz-Verordnung, die strenge Anforderungen an die Betreiber von Solarien stellt. Beispielsweise darf eine einheitliche Bestrahlungsstärke von maximal 0,3 Watt pro Quadratmeter gewählt werden. Genauso sind Sonnenstudios ohne Personal verboten.
0,3 Watt, ungefähr mit dieser Stärke strahlt auch die Sonne am Äquator – zur Mittagszeit. Dort kommen eher weniger Menschen auf die Idee, sich zu sonnen. „Aber im Solarium setzen die Menschen ihre Haut genau dieser Dosis an UV-Strahlen aus“, kritisiert Prof. Eckhard Breitbart, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologischer Prävention.
Junge Frauen sind Vielnutzer-Gruppe
Derzeit nutzen circa 3,5 Millionen Deutsche Solarien. Gerade Frauen zwischen 18 und 25 Jahren gehen besonders häufig ins Bräunungsstudio. Zudem sind etwa 167.000 der derzeitigen Solariennutzer minderjährig. Und das, obwohl ihnen der Zugang zu Solarien nach geltendem Recht eigentlich verboten werden müsste. Seit März 2010 riskieren Betreiber Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro.
Vielnutzer haben ein besonders hohes Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Jährlich gibt es in Deutschland in etwa 224.000 neue Hautkrebsfälle, davon 26.000 mit dem besonders gefährlichen malignen Melanom, dem so genannten „schwarzen Hautkrebs“.
Risiko steigt um 200 Prozent
„Das Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken, steigt auf fast 200 Prozent, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden“, so Professor Dr. Eckhard Breitbart. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie französischer und italienischer Wissenschaftler, die während des internationalen EUROSKIN-Workshops 'Health Risks of Sunbed Use – Needs, Regulations and Perspectives' in Berlin vorgestellt wurde.
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