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Tuberkulose Erkrankungen nehmen in den großen Städten zu

Nach den neuesten Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI) nehmen Tuberkulose-Fälle in den Ballungszentren Deutschlands wieder zu.

Seit dem 19. Jahrhundert hat die Zahl der Tuberkulose Erkrankungen in den Industriestaaten mit der verbesserten Hygiene stetig abgekommen. Heute ist die Krankheit vorwiegend in Afrika, Asien und Osteuropa anzutreffen.

Doch sollen nach dem RKI neue Tuberkulose-Fälle in den Ballungsgebieten in Deutschland diagnostiziert worden sein.

Für das Jahr 2010 vermeldete das RKI bundesweit 136 an Tuberkulose Verstorbene. Insgesamt waren dabei 4330 Menschen erkrankt. Im Vergleich zum Vorjahr (4419) waren es mithin kaum weniger Erkrankte. Sieht man sich zudem die Jahre 2008 und 2007 an, so nähert sich die Gesamtzahl der Erkrankungen einem Plateau in der Statistik. Denn in früheren Jahren war ein klarer Rückgang zu verzeichnen.

Vor allem in den Großstädten Berlin, Hamburg und München kann ein klarer Anstieg der Tuberkulose-Fälle vermerkt werden. In München beispielsweise sank von 1999 bis 2009 die Erkranktenzahl von 234 auf 106. In den Jahren 2010 und 2011 lag die Zahl der Neuerkrankungen wieder bei 145 bzw. 136.

Auch im bundesweiten Vergleich führen die Großstädte deutlich: So liegt die Häufigkeit der Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im gesamten Bundesgebiet bei einer Inzidenz 5,26, während sie in Berlin bei 8,48, in Hamburg bei 9,69 und in München bei 10,37 liegt. Damit sind die Anteile in den Großstädten gegenüber dem bundesweiten Vergleich im Durchschnitt doppelt so hoch.

Als Grund hierfür wird angemerkt, dass es sich um Städte mit einem hohen Migrantenanteil handelt. Die Krankheit würde damit verstärkt eingeschleppt werden. Es müsse daher versucht werden die Infektionskette rasch und effektiv zu unterbrechen. Dafür müssten die Gesundheitsämter in nahezu detektivischer Herangehensweise im Umfeld der Neuerkrankten nach weiteren Infizierten suchen.

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