In Deutschland leiden aktuellen Zahlen zufolge 50 Prozent der Bevölkerung unter einem Vitamin-D-Mangel. Und liegt damit voll im europäischen Trend.
Vitamin D kann vom Körper selbst hergestellt werden, dennoch leidet ein großer Teil der deutschen und europäischen Bevölkerung an einem Vitamin-D-Mangel. Insgesamt wurden die Daten von 55.000 Probanden aus 16 Nationen und allen Altersgruppen herangezogen. Schwangere und Menschen in Alten- und Pflegeheimen wurden ausgeschlossen, da diese Bevölkerungsgruppen besonders anfällig für einen Vitamin-D-Mangel sind.
Die Ergebnisse
Die Resultate der Untersuchung sind deutlich: Über 40 Prozent aller Studienteilnehmer wiesen eine Vitamin-D-Konzentration von unter 50 Nanomol pro Liter Blut auf. Werte unterhalb dieser Schwelle werden von der amerikanischen Endocrine Society als Vitamin-D-Mangel definiert. Im Vergleich zu den Gesamtzahlen sind die Ergebnisse hierzulande noch eindeutiger: Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer in Deutschland unterschreitet den Referenzwert. Selbst im Sommer hat über ein Drittel der Deutschen einen Mangel am Sonnenvitamin. „Die Untersuchungen zeigen, dass Vitamin-D-Mangel in Europa weit verbreitet ist und daher die einzelnen Länder gefordert sind, geeignete Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Prof. Stefan Pilz, Co-Autor der Studie, in einer Pressemitteilung der Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung e.V.
Darum braucht der Körper Vitamin D
Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinn, sondern eine Hormonvorstufe. Es erfüllt im Körper mehrere wichtige Funktionen. Es regelt unter anderem den Kalziumhaushalt, unterstützt den Knochenaufbau, hat Einfluss auf unsere Stimmungslage und spielt eine wichtige Rolle fürs
Immunsystem. „Ein langer Mangel kann zu schweren Krankheiten wie Diabetes, Nierenschäden, Rachitis, Osteoporose oder Darmerkrankungen führen“, erklärt der Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt. Auch die Winterdepression kann Folge eines Vitamin-D-Mangels sein.
Gründe für einen Vitamin-D-Mangel
Einer der Hauptgründe für einen Vitamin-D-Mangel ist eine zu geringe Aufenthaltsdauer in der Sonne. Mit Hilfe der UV-Strahlung ist der Körper in der Lage, Vitamin D selbst herzustellen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Haut mit der Strahlung in Kontakt kommt. Kalte Temperaturen und in der Folge lange Pullover und Hosen sowie Handschuhe sorgen im Winter dafür, dass kaum Sonnenlicht an unsere Haut gelangt. Doch auch im Sommer tritt Vitamin-D-Mangel auf. Hierfür sind Sonnenschutzmittel verantwortlich, die die UV-Strahlung blocken und so ebenfalls die Vitamin-D-Bildung hemmen.