Im Rahmen ihrer Handy-Studie befragten WHO-Mitarbeiter mehr als 5.000 Betroffene, die an Gliomen und Meningeomen, also den am weitesten verbreiteten Hirntumoren, leiden. Zudem wurden ebenso viele Kontrollpersonen in 13 Ländern zu ihren Telefongewohnheiten interviewt. Einen klaren Zusammenhang zwischen Telefonieren mit dem Handy und dem Auftreten von Hirntumoren fanden sie jedoch nicht.
Vorsicht vor Handys
Doch auch wenn die WHO bei der Untersuchung keine Beweise für die Gefährlichkeit von Handystrahlen fand, warnt die Gesundheitsbehörde vor zu häufigem Handy-Gebrauch. Denn auch wenn kein klarer Zusammenhang gefunden wurde, kann man dennoch nicht ausschließen, dass gerade bei häufiger Handy-Telefonitis das Tumorrisiko erhöht ist. Um auf diese Frage eine klare Antwort zu finden, bedarf es weiterer Untersuchungen. Schließlich gibt es Handys noch lange genug, um eine Langzeitstudie durchführen zu können, die eine klare Antwort auf die Frage geben kann.
Tumor-Patienten telefonieren nicht
Nach Angaben der Autoren der Studie gehören die Tumorpatienten, die im Jahr 2000 an einem Hirntumor litten, nicht zu den Befragten, die das Handy besonders oft und lange nutzen. Die Tumorpatienten telefonierten im Schnitt nur rund zwei Stunden im Monat mit ihrem Mobiltelefon. Tatsächlich deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Telefonieren mit dem Mobiltelefon möglicherweise Hirntumore verhindern könnte. Laut WHO haben das bereits ältere Studien angedeutet. Doch auch dafür gibt es noch keine Beweise.
„Von diesen Daten kann man nicht auf ein erhöhtes Risiko für Gehirntumoren schließen“, wird der Direktor der Internationalen Agentur für die Krebsforschung (IARC), Christopher Wild, zitiert. Doch weil sich das Handy-Nutzungsverhalten in den letzten 10 Jahren stark verändert hat, muss wohl eine neue Studie durchgeführt werden. Heute wird viel mehr mit Mobiltelefonen telefoniert als noch vor 10 Jahren. Doch sind die Telefone strahlungsärmer. Insofern ist eine erneute und umfangreiche Studie dringend notwendig.