Achselschweiß - gängige Gegenmittel
In unserer Kultur haben wir im Wesentlichen drei Gegenmittel entwickelt: Das am häufigsten Gebräuchliche sind Deodorants, die verhindern, dass Schweiß unangenehm riecht. Gute Deos sind auch in der Lage, das übermäßige Schwitzen, die sogenannte Hyperhidrosis, deutlich zu verringern. Auch durch die Einnahme von Medikamenten wie beispielsweise Anticholinergika kann ein übermäßiges Schwitzen günstig beeinflusst werden. Kostengünstig und gut wirksam sind sogenannte Antitranspirante, die es als Sprays, flüssig oder als Creme gibt.Antitranspirante regulieren und normalisieren die Schweißdrüsenausgänge und mildern den Schweißgeruch. Sie enthalten Aluminiumchlorid. Diese Substanzen sind meist nicht parfümiert. Sie werden am besten nicht morgens, sondern abends vor dem Zubettgehen dünn aufgetragen. Antitranspirante werden meist gut vertragen, nur selten kommt es zu Hautreizungen. Sie wirken meist viel stärker gegen das Schwitzen als handelsübliche Deodorants.
In jüngster Zeit ist sehr viel über die Gefährlichkeit von Aluminiumsalzen in den Medien berichtet worden. Sie stünden unter Verdacht, Krebs und Demenz auszulösen. Wissenschaftler und Ärzte sind heute der Auffassung, dass Aluminiumsalze auf gesunder trockener Haut unschädlich sind. Vorsicht ist jedoch geboten bei frisch rasierter und damit oft verletzter Haut. Zudem werden zukünftig Grenzwerte für Aluminium in Kosmetika vom Bundesinstitut für Risikobewertung festgelegt. Fest steht allerdings: Ohne Aluminiumsalze wirken Deos nicht.
Achselschweiß - Botox als Möglichkeit
Eine moderne Methode zur Reduktion von Schweiß ist das Einspritzen von Botox in die betroffenen Körperregionen. Diese Botox-Injektionen, die zwingend von einem Arzt vorgenommen werden sollten, können Abhilfe schaffen. Botox blockiert die Schweißbildung monatelang. Nur zehn Prozent aller Betroffenen sprechen auf diese Therapie nicht an.Achselschweiß - operative Eingriffe
Wenn Deos, Antitranspirante und Botox nicht helfen, kann ein operativer Eingriff helfen: In diesen ganz hartnäckigen Fällen können Ausräumungen der Schweißdrüsen erforderlich werden, um die unangenehmen Nebenwirkungen des Schwitzens zu unterbinden.Der Autor
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.
Hier finden Sie alle bisherigen Beiträge der Serie "Gesund mit Diehm"