Der Begriff Brainjogging
In der heutigen Gesellschaft sind wir einer regelrechten Flut an Informationen ausgesetzt. Die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft sorgt dafür, dass altes Wissen schnell überholt ist bzw. neu geordnet werden muss. Brainjogging bietet die Möglichkeit, unser Gehirn dafür zu wappnen. Es bezeichnet Programme und Methoden, mit denen sich unser Gedächtnis und die Gehirnleistung trainieren lassen. Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Formen des Brainjoggings entwickelt, die ein zentrales Ziel verfolgen: Verbesserung der geistigen Aktivität und Leistungsfähigkeit.Schon vor vielen Jahren hat es Vorläufer der heutigen Brainjogging-Methoden gegeben. Kreuzworträtsel beispielsweise existieren nun schon seit gut 100 Jahren und auch Sudokus gehören dazu. Auf das Leistungsvermögen unseres Gehirns haben diese Übungen, im Vergleich zu den Brainjogging-Methoden, jedoch keinen direkten Einfluss.
Zwei Arten der menschlichen Intelligenz und ein Problem
Generell wird zwischen zwei Arten von Intelligenz unterschieden. Die kristalline Intelligenz bezeichnet das Wissen und die Erfahrungen, welche ein Mensch über viele Jahre erworben und immer wieder gebraucht hat. Die eigene Adresse, wichtige Telefonnummern oder die Namen von Bezugspersonen gehören zu diesen Informationen, die fest in unserem Langzeitgedächtnis verankert und wenig störanfällig sind.Die flüssige beziehungsweise fluide Intelligenz ist die erste Station bei der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, bei denen wir uns nicht auf Wissen und frühere Erfahrungen verlassen können. Diese Form von Intelligenz übernimmt im Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis die zentrale Aufgabe des Denkens und Planens. Sie setzt Informationen und Reize direkt in Handlungen um, teilt Nachrichten ihre Wichtigkeit zu und ist dafür verantwortlich, dass Informationen in unser Langzeitgedächtnis aufgenommen werden. Die Speicherkapazität des Arbeitsgedächtnisses ist jedoch begrenzt und deshalb vergessen wir viele Informationen schnell wieder, die als weniger wichtig eingestuft werden.
Wirkung des Brainjoggings
Das Brainjogging zeigt uns, dass Intelligenz keine feste Größe ist. Durch die zahlreichen Brainjogging-Formen lassen sich gezielt bestimmte Bereiche und Hirnregionen ansprechen und trainieren. Zwei zentrale Aspekte werden trainiert, beziehungsweise erhöht: Die Fähigkeit, logisch zu denken, und die Speicherkapazität des Kurzzeitgedächtnis. Auch die Verbesserung unserer Konzentration, Assoziation und Kreativität lässt sich mit Brainjogging trainieren. Im Anschluss an das Brainjogging können wir aus einer größeren Informationsmenge schöpfen, was es uns erleichtert, im Alltag richtige Entscheidungen zu treffen und Probleme schnell und zufriedenstellend zu lösen.Die Funktionsweise unseres Gehirns
Unser Gehirn lässt sich in zwei Bereiche aufteilen, die kooperativ und eng zusammenarbeiten. Die linke Hirnhälfte ist für das logisch-analytische Denken zuständig und steuert die motorischen Abläufe der rechten Körperseite. Die rechte Hälfte des Gehirns ist hingegen für das musisch-kreative Denken verantwortlich und koordiniert die Abläufe der linken Körperhälfte.Für den Informationsaustausch sind Nervenzellen zuständig. Sie verbinden die verschiedenen Bereiche des Gehirns, indem sie sogenannte Synapsen ausbilden. Je größer dieses Netz aus Verbindungen ist, desto besser können wir auf Informationen zugreifen und sie abspeichern.
Welche Auswirkungen hat Brainjogging auf das Gehirn?
Durch das gezielte Ansprechen bestimmter Hirnregionen führt das Training bei regelmäßigem Ausüben zur Neubildung von Synapsen. In den geforderten Bereichen entstehen also neue Verbindungen, die uns das Denken erleichtern und unser Erinnerungsvermögen stärken.Unser Brainjogging-Special
In den folgenden Artikeln des Brainjogging-Specials werden wir spezielle Übungen präsentieren. Die ausgewählten Aufgaben stammen aus den Bereichen Kreativität, Konzentration, Wahrnehmung & Beobachtung sowie Bewegung & Koordination. Sie sollen Euch einen Überblick geben, wie modernes Brainjogging aussieht und wie es wirkt.Literatur:
Bettina M. Jasper, Brainfitness, 3. Auflage, Meyer & Meyer Verlag, 2012, S. 13; 17-22; 49-55
Ulrich Bien, Gehirn-Glühen – Die besten Tipps & Übungen für ein geniales Gedächtnis, 1. Auflage, tausendschlau Verlag, 2012, S. 1-5; 214
Lev Esipovich, Grundlagen nach der Fischer-Lehrl-Methode, 1. Auflage, Grin Verlag, 2011, S. 1-2; 4
Quellen:
http://gehirntrainer.sueddeutsche.de/sz-mw/info/gehirnjogging.jsp