Hämorrhoiden sind ein natürlicher Bestandteil des Darms und dienen der Feinabdichtung des Gleichen. Mit dieser Tatsache fangen eigentlich schon die ersten Missverständnisse an, denn viele verwechseln Hämorrhoiden mit den Hämorrhoidal-Beschwerden. Wenn jemand also sagt, er hätte Hämorrhoiden, dann müsste man darauf antworten: „Ich auch.“ – Es hat sie nämlich jeder.
Doch damit nicht genug. Zum Thema Hämorrhoiden gibt es noch weitere Mythen:
1. Hämorrhoidal-Beschwerden aufgrund mangelnder Hygiene
Ein richtig althergebrachter Glauben über Hämorrhoidal-Beschwerden besagt, dass sie immer Menschen bekommen, die es an der alltäglichen Hygiene mangeln lassen. Die Hauptgründe für Hämorrhoidal-Beschwerden sind jedoch unter anderem eine falsche Ernährung, zu starkes Pressen beim Stuhlgang oder Bewegungsmangel. Mit der Hygiene an sich hat das also nicht direkt zu tun. Wer aber Hämorrhoidal-Beschwerden hat, sollte für eine angemessene Sauberkeit sorgen.
2. Nur alte Menschen bekommen Hämorrhoidal-Beschwerden
Das ist ebenfalls ein Aberglaube. Natürlich steigt das Risiko mit zunehmendem Alter – Bei den über 50 Jährigen, ist der Anteil höher als bei den Jüngeren. Aber auch junge Menschen können durchaus betroffen sein, denn, wie wir gesehen haben, liegen die Ursachen bei unseren Essgewohnheiten, mangelnder Bewegung und Übergewicht.
3. Nur Männer haben Hämorrhoidal-Beschwerden
Der Mythos, nur Männer bekämen Hämorrhoidal-Beschwerden, stimmt ganz und gar nicht. Abgesehen davon, dass die Beschwerden nicht geschlechterspezifisch sind, sind gerade Frauen während der Schwangerschaft sogar stärker betroffen. Denn in dieser Zeit sind Bindegewebe und Blutgefäße besonders stark belastet – durch schnelle Gewichtszunahme, Wassereinlagerung im Gewebe und die zunehmende Unbeweglichkeit. (Mehr zu Hämorrhoidal-Beschwerden in der Schwangerschaft erfahrt Ihr in unserem Artikel: Hämorrhoidal-Beschwerden in der Schwangerschaft – Was tun?)
4. Bei Hämorrhoidal-Beschwerden helfen Sitzbäder und Fettcremes
Diese Hausmittel können sicherlich für eine kurzfristige Linderung sorgen, doch wirklich helfen können sie keineswegs. Bei Hämorrhoidal-Beschwerden ist der Gang zum Arzt oder Apotheker unausweichlich. Nur diese können eine medikamentöse Behandlung empfehlen, die eine Heilung verspricht. Wer zu lange damit wartet, riskiert eine Verschlimmerung der Beschwerden.
5. Mit Abführmittel können Hämorrhoidal-Beschwerden vorgebeugt werden
Ganz im Gegenteil! Abführmittel helfen kurzfristig gegen akute Verstopfungen. Als künstliche Verdauungsregulierung sollten sie keinesfalls eingesetzt werden! Wer seine Darmfunktion auf Dauer manipuliert riskiert eine zunehmende Darmträgheit. Gleichzeitig erschlaffen die Schließmuskeln immer mehr, so dass die Gefahr von Hämorrhoidal-Beschwerden sogar erhöht wird.