Was ist Sodbrennen?
Bei Sodbrennen spüren die Patienten aufgrund der aufsteigenden Magensäure einen brennenden Schmerz in der Speiseröhre. Am häufigsten tritt Sodbrennen nach dem Essen auf. Besonders dann, wenn man sich flach hinlegt, nach vorne beugt oder den Körper in anderer Weise belastet, verstärkt sich der Schmerz. Die häufigsten Symptome sind dabei saures Aufstoßen, Druckschmerzen im Brustbereich oder auch Übelkeit. Sodbrennen hat fast jeder von uns einmal. Es ist aber vor allem dann nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wenn man es chronisch oder sehr stark hat. Denn Sodbrennen kann auch Ausdruck einer entzündlichen Erkrankung von Magen oder Speiseröhre sein. Vor allem kann es als Symptom für gastroösophageale Refluxerkrankungen oder einen Reizmagen auftreten.
Wie kommt es zu Sodbrennen?
Sodbrennen entsteht, weil sich der Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr komplett verschließen kann. Mit den Jahren und aufgrund von nachteilhafter Lebensgewohnheiten erschlafft der Muskel immer mehr, sodass der säurehaltige Speisebrei aus dem Magen austreten und die Speiseröhre hochfließen kann. Dabei wird die Schleimhaut der Speiseröhre verätzt, was zu einem stechenden Schmerz beim Betroffenen führt. Bei manchen Menschen schließt der Muskel auch gar nicht mehr, man spricht dann von einer Kardiainsuffizienz, bei der der Magen praktisch offen liegt.
Was verursacht das Erschlaffen des Speiseröhrenschließmuskels?
Für die Erschlaffung der Muskelspannung in der Speisröhre sind unterschiedliche Dinge verantwortlich. Zunächst gibt es verschiedene Lebensmittel, die dem Schließmuskel zusetzen, wie etwa Kaffee, sehr stark gesüßte, gewürzte und saure Speisen und Getränke sowie fettiges Essen. Die Funktion des Muskels wird bei fettreichen Mahlzeiten zum Teil um 30 Prozent gesenkt. Dadurch wird er träge und kann den Magen nicht mehr richtig schließen.
Spannungsreduzierend wirkt auch der übermäßige Konsum von Alkohol, das Rauchen aber auch Stresssituationen. Hier wird die Beweglichkeit der Speisröhre eingeschränkt. Ein weiteres Problem ist das Volumen an Nahrungsmittel, die wir mit einer Mahlzeit zu uns nehmen. Füllen wir den Magen bis zum Rand an, so ist es nachvollziehbar, dass der Magen sich nicht richtig verschließen kann.
Weiterhin problematisch ist Übergewicht. Mit der größeren Körpermasse steigt der Druck auf den Bauchraum und somit auch auf den Speiseröhrenschließmuskel. Der Muskel baut immer stärker ab und es kommt vermehrt zu Sodbrennen.
Wie beuge ich Sodbrennen vor?
Es wäre leicht gesagt auf alles zu verzichten, was Sodbrennen verursachen könnte. Bei Menschen, bei denen es gelegentlich zu Sodbrennen kommt, ist ein strenger Speiseplan oder der Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel unnötig.
Will man aber möglichst von Sodbrennen verschont bleiben, sollte man auf die erwähnten Nahrungsmittel verzichten bzw. diese seltener essen und vor allem nicht kombiniert verzehren. Zu kalte Speisen und Getränke verlangsamen im Übrigen die Verdauungsaktivität und machen den Magen auch träge. Zudem sollte man versuchen, mit basenreicher Nahrung den Säureüberschuss zu kompensieren. Das gelingt z.B. unter Verwendung von nicht-frittierten Kartoffelspeisen.
Nach dem Essen sollte man sich eine Verdauungsphase gönnen. Sport und andere körperlichen Anstrengungen sollten nach frühestens einer Stunde wieder angegangen werden. Sinnvoll ist es auch, sich nicht nach dem Essen hinzulegen oder gar Schlafen zu gehen. Die Faustregel besagt, dass man 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen sollte.
Hilfe bei Sodbrennen
Hat man Sodbrennen, kann man sich mit einem Glas lauwarmem stillem Wasser behelfen. Auch ein Stück trockenes Brot oder ähnliche Lebensmittel wie z.B. kleine Mengen Kartoffelpüree können lindernd wirken, genau wie eine Tasse Kamillentee. Zu beachten ist dabei, dass die verabreichten Mittel weder zu heiß noch zu kalt sein sollten.
Hat man verstärkt und häufig Schmerzen, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Dies insbesondere dann, wenn es zu Gewichtsverlust oder blutigem Speichel bzw. Erbrechen kommt. Schon anhaltende Schluckstörungen oder Schmerzen beim Schlucken sollten als Anlass genommen werden, sich untersuchen zu lassen.
Quellen:
Andrea Flemmer, „Magen- und Darmerkrankungen natürlich behandeln – Einfache Therapien, die wirklich helfen“, schlütersche Verlag, 2011, S. 47 – 49
Berthold Block, „Gastrointestinaltrakt: POL-Leitsymptome/ Leber, Pankreas und biliäres System“, Thieme Verlag, Stuttgart, 2006, S. 88 - 90
Irmtraut Koop, „Gastroenterologie compact: Alles für Klinik und Weiterbildung“, Thieme Verlag, Stuttgart, 2009, S. 5