Der plötzliche Herztod ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Auf 80.000 bis 100.000 Fälle schätzt die Deutsche Stiftung Anästhesiologie die Fälle pro Jahr. Häufig entscheidet die Reaktion von Laien über Leben und Tod.
Bricht ein Erwachsener plötzlich zusammen und atmet nicht mehr oder nicht mehr normal, gilt es, sofort reanimierende Maßnahmen vorzunehmen. Mit jeder Minute „Wartezeit“ verringert sich die Überlebenschance des Zusammengebrochenen um zehn Prozent. Wird erst nach fünf Minuten mit einer Herzdruckmassage begonnen, ist ein Überleben unwahrscheinlich. Auf der anderen Seite verdoppelt bis verdreifacht sich die Chance für den Betroffenen zu überleben, wenn sofort eine Druckmassage ausgeführt wird. Für schnelle Hilfe ist folgendes Vorgehen notwendig:
1. Prüfen, ob der Zusammengebrochene noch reagiert und atmet
2. 112 verständigen
3. Druckmassage starten
Prüfen, Rufen, Drücken lautet die Reihenfolge. Um eine Druckmassage auszuführen, wird das Opfer auf eine stabile, feste Unterlage gelegt. Das ist notwendig, um möglichst viel Druck ausüben zu können. Zum Pumpen kniet man sich neben den Zusammengebrochenen, legt die Hände übereinander und drückt mit gestreckten Armen auf das Brustbein. Wichtig ist, dass dabei das Burstbein mit einer Frequenz von 100-120 mal pro Minute etwa 5-6 cm nach unten gedrückt wird. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes darf die Massage nicht unterbrochen werden.
Bei der Herzdruckmassage ist es ausreichend, sich auf das Pumpen zu beschränken. Die häufig in Film und Fernsehen zu sehende Mund-zu-Mund-Beatmung ist nicht zwingend notwendig und sollte nur von erfahrenen Ersthelfern durchgeführt werden. Zentral hingegen ist, dass das Blut zirkuliert, damit Sauerstoff zum Gehirn gelangt. Bei einem plötzlichen Herzstillstand ist im Blut noch genug Sauerstoff für etwa acht Minuten vorhanden.
Der größte Fehler, der gemacht werden kann, wenn eine Person zusammenbricht, ist, nichts zu tun. In nur 15 Prozent aller Fälle wird in Deutschland vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eine Herzdruckmassage ausgeführt. Damit rangiert die Bundesrepublik auf den hinteren Plätzen im internationalen Vergleich. In Schweden oder den Niederlanden beispielsweise liegt die Zahl etwa viermal so hoch.
„Oft ist es die Angst, etwas falsch zu machen, die Menschen davon abhält, Wiederbelebungsmaßnahmen umzusetzen“, meint Prof. Dr. med. Gabriele Nöldge-Schomburg, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI). Völlig zu Unrecht, denn es gibt nur einen Fehler den man machen kann: Nichts tun.
Hier gibt es weitere Informationen zur Woche der Wiederbelebung (http://www.100-pro-reanimation.de/)
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Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA)
- 18. September 2013
- Nils Borgstedt
Wiederbelebung – wichtig und richtig
Menschen reanimieren zu können, ist extrem wichtig und entscheidet häufig über Leben und Tod. Anlässlich der Woche der Wiederbelebung, haben wir einige Fakten zum Thema zusammengetragen.