„Husten ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, beispielsweise bei einer Erkältung“, erklärt Dr. Markus Klingenberg. „Dabei muss man zwei verschiedene Arten von Husten unterscheiden. Die eine Art ist zum Reinigen der Atemwege gedacht. Dabei kommt es auch zum Abhusten von Sekreten. Die andere Art ist ein Reizhusten, der durch Reizung der Atemwege entsteht.“
Bei jedem Husten zieht sich das Zwerchfell ruckartig zusammen, die Luft wird mit bis zu 480km/h aus dem Körper gepresst. Dabei sind auch die Muskeln im Brustkorb beteiligt.
„Außer dem Zwerchfell kontrahieren auch die Zwischenrippenmuskeln bei jedem Husten stark“, erklärt Dr. Klingenberg. „Da diese Muskeln in der Regel nur sehr wenig beansprucht und trainiert werden, kann nach einigen Tage starken Hustens durchaus ein Muskelkater in der beteiligen Muskulatur entstehen und so Schmerzen in der Brust verursachen. Dabei ist es aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wann ein Muskelkater entsteht.“ Dieser Muskelkater in der Zwischenrippenmuskulatur ist schmerzhaft, aber kein Grund zur Beunruhigung. Denn gefährlich ist er nicht. Im Gegensatz beispielsweise zu einer Rippenprellung oder einer Rippenfellentzündung sind die Schmerzen beim Husten-Muskelkater tendenziell symmetrisch, also auf beiden Seiten gleich stark. Sobald der Husten geheilt ist, verschwinden auch die Schmerzen durch den Muskelkater wieder. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Dr. Klingenberg bei Schmerzen in der Brust dennoch immer einen Besuch beim Arzt.
Ansonsten ist das beste Mittel immer noch, den Husten zu lindern. „Bei einem Husten mit Auswurf sollte man aber besser keinen Hustensaft einnehmen“, sagt Dr. Klingenberg. „Denn der Körper möchte ja alle Fremdkörper aus den Atemorganen entfernen. Besser sind extern anzuwendende Salben oder Inhalationen mit beruhigenden Inhaltsstoffen, die die Atemwege frei machen. Nur bei trockenem Reizhusten sind Husten lindernde Säfte ratsam.“