Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann von den Grünen erklärt die Prohibitionspolitik der letzten Jahrzehnte für gescheitert und fordert nun eine neue Herangehensweise. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer Partei. Auf der Landesdelegiertenkonferenz wurde über den neuen Weg abgestimmt und das Ergebnis war deutlich: Es gab nur eine Gegenstimme und fünf Enthaltungen.
Senat und CDU dagegen
Gegenwind bekommt die Aktion vor allem von der CDU. Innensenator Frank Henkel hält den Weg der Legalisierung in der Berliner Morgenpost für falsch. Das Problem werde dadurch nicht gelöst, indem man gefährliche Rauschgifte verharmlose.Außerdem ein Gegner: Das Gesetz. Es ist in Deutschland untersagt, Coffeeshops zu eröffnen. Ausnahmegenehmigungen sind nur dann möglich, wenn ein entsprechendes öffentliches oder wissenschaftliches Interesse daran besteht. Inwieweit das gegeben ist, ist fraglich. Auch die Chancen für eine Genehigung lassen sich schwer einschätzen. Bisher ist noch nie ein solcher Antrag gestellt worden. Man hat also keine Erfahrung.
Nicht alle Anwohner sind von der Idee des legalen Marihuanaverkaufs am Görlitzer Park begeistert. Sie fürchten eine Art Drogentourismus und es sei jetzt schon genug Partyvolk in den Vierteln unterwegs.
Für die Grünenpolitikerin nachvollziehbar, allerdings erhofft sie sich eine Ausweitung der Coffeeshops über das gesamte Bundesgebiet. Als Vorbild dienen die Niederlande, wo Coffeeshops legal betrieben werden. Durch eine kontrollierte Abgabe könne man vor allem Jugend- und Verbraucherschutz besser gewährleisten.