Kein Zusammenhang zwischen Smartphone und Krebs? thinkstockphotos.com
Forschung

Kein Zusammenhang zwischen Smartphone und Krebs?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Mikrowellenstrahlung von Smartphones und Krebserkrankungen? Australische Forscher haben genau das untersucht und hier sind ihre Ergebnisse.
Für ihre Untersuchung nutzten die Forscher der Universitäten von Sidney und Neusüdwales Daten der letzten 29 Jahre, vom Beginn der Handys bis heute. Sie untersuchten, ob eine Korrelation zwischen Handyverbreitung, Handynutzung und dem Auftreten von Hirntumoren und anderen Krebsarten hergestellt werden kann. Aufgrund früherer Untersuchungen stellten sie die Hypothese auf, dass Handystrahlung das Hirntumorrisiko um 50 Prozent steigern könnte, bei Vielnutzern um 150 Prozent. Für eine Beurteilung nahmen die Wissenschaftler einen zehnjährigen Zeitverzug zwischen Strahlenbelastung und Krebsbildung an. In ihrer Untersuchung konnten sie die aufgestellte Hypothese allerdings nicht bestätigen.

Der Leitautor der Studie Simon Chapman stellt fest: „Etwa 90 Prozent der australischen Bevölkerung nutzen heutzutage Mobiltelefone, viele davon seit mehr als zwanzig Jahren. Es gibt keine Beweise für einen Anstieg von Gehirntumoren – und zwar für alle Altersgruppen – der plausibel den Handys zugeschrieben werden könnte." Zwar stellten sie bei Männern einen leichten Anstieg fest, sehen diesen aber eher in verbesserten Diagnosemöglichkeiten begründet. Bestünde ein direkter Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebserkrankung, hätte der Anstieg den Forschern zufolge größer sein müssen.

Kritik an der Untersuchung

Kritik an der Untersuchung, die in der Zeitschrift Cancer Epidemiology veröffentlicht wurde, gibt es auch. Die Deutsche Apotheker Zeitung beruft sich auf Dariusz Leszczynski, außerplanmäßiger Professor an der Abteilung für Biochemie und Biotechnologie der Universität Helsinki und Mitglied einer internationalen Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern bei der WHO. „Mobiltelefone seien in Australien erst ab dem Jahr 2000 weit verbreitet gewesen, gibt Leszczynski zu bedenken. Vorher seien sie für eine intensivere Nutzung zu teuer gewesen. Chapmans Analyse hätte deshalb allenfalls die letzten 15 Jahre erfassen müssen, um eine solche Aussage zuzulassen“, heißt es auf der DAZ-Homepage. Die WHO stuft die Handystrahlung im Übrigen durchaus als krebserregend ein.

Meistgelesen

Error: No articles to display

 

Die Redaktion empfiehlt

  • 1
  • 2
  • 3