Starke regionale Unterschiede bei Angeboten zur Palliativversorgung
Der Faktencheck Gesundheit hat festgestellt, dass Angebote zur Palliativversorgung regional sehr unterschiedlich verteilt sind. So variiert beispielsweise die Zahl der Betten in Hospizen pro eine Million Einwohner zwischen 12 in Bayern und 56 in Berlin, die der Betten auf Palliativstationen zwischen 19 in Berlin und 46 im Saarland. In gut einem Viertel aller Landkreise und Städte gibt es weder Hospize oder Palliativstationen noch besondere Einrichtungen für die ambulante Palliativversorgung.Die Versorgungsstrukturen haben großen Einfluss auf den Sterbeort
Ob ein schwerkranker Patient wunschgemäß bis zum Tod zu Hause versorgt werden kann, ist insbesondere abhängig von der Anzahl der niedergelassenen Palliativmediziner in einer Region. Der Faktencheck zeigt einen eindeutigen Zusammenhang: In Baden-Württemberg und Schleswig Holstein, wo es relativ viele ambulant arbeitende Palliativmediziner gibt, sterben nur 41 bzw. 42 Prozent der älteren Menschen (65+) im Krankenhaus, während es in Berlin und Nordrhein-Westfalen 49 Prozent sind. Würde in ganz Deutschland die niedrigere Krankenhaus-Sterbequote von Baden Württemberg erreicht, könnten jährlich 37.000 Menschen mehr ihre letzten Lebenstage in ihrer gewohnten Umgebung verbringen.Nur jeder dritte Sterbende erhält palliativmedizinische Leistungen
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass in ganz Deutschland nur 30 Prozent der Verstorbenen 2014 palliativmedizinische Leistungen erhielten. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, benötigen aber bis zu 90 Prozent der Sterbenden eine solche Versorgung. Damit wurde nur jeder dritte Sterbende so versorgt, wie es notwendig gewesen wäre.Hinweis: Mit Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung, Faktencheck Gesundheit
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