Der Botenstoff Serotonin hebt die Stimmung. Das ist ein Grund, warum wir uns nach dem Sport gut fühlen und warum man sich regelmäßig bewegen sollte, um Depressionen zu vermeiden. Serotoninmangel ist nämlich ein Faktor, der zur Entstehung von Depressionen beitragen kann. Der Körper benötigt den Botenstoff, um im Gleichgewicht zu bleiben. Andere Bezeichnungen für Serotonin sind Enteramin oder 5-Hydroxytryptamin (5-HT).
Serotonin hat aber noch andere Funktionen. So spielt es eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Signalen im Gehirn. Weiterhin beeinflusst das 5-HT die Kontraktion der Blutgefäße, und mm Darmnervensystem ist Serotonin für die Steuerung der Darmperistaltik, also für den Weitertransport und die Durchmischung der zerkleinerten Nahrung, zuständig.
Serotonin - das Glückshormon
Am ehesten ist aber bekannt, dass Serotonin einen starken Einfluss auf unsere Laune hat. Neben Dopamin und Noradrenalin zählt das Serotonin zu den Glückshormonen. Ein Mangel kann zu Depressionen führen, weswegen Serotonin im Umkehrschluss auch zur Therapie eingesetzt wird. Herrscht im Gehirn ein Mangel an Serotonin, treten verschiedene Symptome auf. Dazu zählen depressive Stimmung, Angstzustände, Aggression oder gesteigerter Appetit. Zudem können die Körpertemperatur, der Wach-Schlaf-Rhythmus, das Sexualverhalten, Entstehung von Migräne und das Schmerzempfinden gestört sein. Denn auf all diese Prozesse hat Serotonin einen mehr oder weniger großen Einfluss. Bei einem Serotonin-Mangel geraten diese Prozesse aus dem Gleichgewicht.
Serotonin-Überschuss
Wie bei jedem anderen Hormon hat nicht nur ein Mangel, sondern auch ein Überschuss große Auswirkungen auf den Organismus. Das gilt auch für Serotonin. Durch Sport oder die Ernährung ist es allerdings so gut wie unmöglich, einen Serotonin-Überschuss zu erreichen. Hier liegt meistens eine krankhafte Störung des Hormon-Haushalts vor. Auch Wechselwirkungen bei bestimmten Medikamenten, häufig bei Antidepressiva, können zu einem Überschuss führen. Typische Symptome sind dann Unruhe, Angstzustände, erhöhte Muskelspannungen, Muskelzuckungen und Zittern. Zudem ist der Körper häufig in einem Zustand erhöhter Erregung.
Serotonin erzeugen
Der Körper produziert Serotonin. Treibt man Sport, wird die Produktion gesteigert. Denn körperliche Aktivität erhöht die Verfügbarkeit der Aminosäure Tryptophan. Der Körper wiederum bildet aus dem Tryptophan Serotonin, was wiederum bekanntlich die Stimmung verbessert. Regelmäßiges Training kann so den Serotoninspiegel dauerhaft erhöhen.
Aber auch in vielen Lebensmitteln ist Serotonin oder ein Vorprodukt davon enthalten. Dazu gehört auch Schokolade. Allerdings gilt das nur für hochwertige Schokolade mit einem hohen Kakao-Anteil. Billig-Schokolade, die überwiegend aus Zucker, Farbstoff und Aroma besteht, hat höchstens einen Placebo-Effekt auf unsere Stimmung.
Ansonsten findet sich Serotonin vorwiegend in bestimmten Obst- und Gemüsesorten. Dazu zählen Bananen, Ananas, Kiwi und Tomaten. Allerdings kann man die Stimmung mit der Ernährung nur in geringem Maße beeinflussen, da das Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann.
Um die Stimmung durch die Ernährung aufzuhellen, benötigt der Körper eher Kohlenhydrate. Über mehrere Stoffwechselprozesse sorgen diese dafür, dass die Serotonin-Bildung im Gehirn angeregt wird.